Das Gerstenkorn: so lässt sich die Entzündung am besten wieder loswerden

Seinen Grund hat das sogenannte Gerstenkorn seinen Grund in einer verstopften Drüse am Rand des Augenlides. Typischerweise äußert sich diese – im Grunde harmlose - Entzündung, Diese beginnt in aller Regel mit einer leichten Schwellung und äußert sich mit starken Schmerzen und einem Juckreiz. Sofern die Betroffenen die Finger davon lassen, verschwindet das Gerstenkorn in den meisten Fällen von selbst wieder. Doch was tun, wenn das nicht der Fall ist?

Das Problem: ein Gerstenkorn kann der Behandlung widerstehen

Zu den gängigen Behandlungsformen eines Gerstenkorns gehören neben der Gabe von Antibiotika – etwa in Form von Salben und Augentropfen – auch Behandlungen durch trockene Wärme sowie die vorsichtige Säuberung des Augenlids. Feuchte Wärme, also beispielsweise warm-nasse Umschläge, sind hingegen tunlichst zu vermeiden, weil diese dazu beitragen können, dass sich die Entzündung weiter ausbreitet. Ebenso wenig empfiehlt sich das Ausdrücken wie bei Pickeln im Teenageralter. Der Grund: Die entzündungsauslösenden Bakterien können dadurch in ableitende Blutgefäße geraten.

Jedoch ist eine Behandlung in einigen Fällen dringend: „Wenn der Spannungsschmerz durch die massiv entzündeten, prall mit Eiter gefüllten Drüsen zu stark oder geradezu für den Patienten unerträglich wird, sollte eine entlastende Inzision vorgenommen werden“, sagt Tim Schutz, tätig an der Universitätsaugenklinik des Knappschaftskrankenhauses Bochum, zu diesem Thema. Bei dieser Methode wird das Auge mit einem Lokalanästhetikum betäubt, bevor der Arzt das Gerstenkorn öffnet. Die Symptome verbessern sich deutlich, sobald der Eiter ausgeräumt ist.

Das Gerstenkorn: ein Indikator für andere Erkrankungen?

Wer öfter unter einem Gerstenkorn leidet oder mehrere dieser Abszesse gleichzeitig leidet, sollte sich sicherheitshalber von einem Allgemeinmediziner oder einem Internisten untersuchen lassen. Dies kann nämlich ein Anzeichen für ein gestörtes Immunsystem oder Diabetes mellitus sein.

Das Gerstenkorn am besten nicht beachten

In den meisten Fällen ist das Gerstenkorn harmlos. „Allerdings kann sich die Entzündung diffus in das Augenlid oder die Augenhöhle ausbreiten, insbesondere dann, wenn man mit den Fingern daran herumdrückt“, sagt Birgit Gensch-Hager, die als Oberärztin an der Augenklinik der TU München tätig ist. Die Entzündung bildet sich meist binnen einer Woche zurück, weil die auslösenden Bakterien durch weiße Blutkörperchen bekämpft werden, die auch das in den Talgdrüsen aufgestaute Sekret abbauen. „Diesen Heilungsprozess kann man durch entzündungshemmende Salben und Wärmeanwendungen unterstützen, so Birgit Gensch-Hager. Der Grund: Durch trockene Wärme wie von einem Rotlicht wird die Durchblutung gefördert, wodurch mehr Abwehrzellen an den Entzündungsherd gelangen.

Sobald ein reifes Gerstenkorn nach vorne aufplatzt, muss das Sekret entfernt und die Lidränder gereinigt werden. In hartnäckigen Fällen sollten die Betroffenen aber besser einen Augenarzt aufsuchen.

Hygiene: die beste Vorbeugung gegen ein Gerstenkorns

Wer des Öfteren unter einem Gerstenkorn leidet, kann diesem durch die entsprechende Lidhygiene vorbeugen. „Dazu befeuchtet man ein Wattepad mit warmem Wasser, weicht Talgabsonderungen und Hautschüppchen im Bereich der Lidränder auf und entfernt diese. Anschließend sollte man das Sekret der Lidranddrüsen mit einem Wattestäbchen ausmassieren, am Oberlidrand durch Druck von oben nach unten und am Unterlidrand durch Druck von unten nach oben“, empfiehlt Birgit Gensch-Hager.

In der Naturheilkunde werden verschiedene Hausmittel bzgl. des Gerstenkorns genannt.

Oktober 2017


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