Die chromatische Aberration: ein Abbildungsfehler

Wenn jemand feststellt, dass es ihm unangenehm ist, wenn er zugleich die Farben Rot und Blau betrachtet, liegt das daran, dass die Lichter in diesen Farben unterschiedliche Wellenlängen haben. Dadurch kommt es zu Abbildungsfehlern, die als chromatische Aberration bezeichnet werden. Es handelt sich dabei aber keinesfalls um eine Augenkrankheit, sondern um eine ganz normale und ungefährliche Erscheinung.

Die chromatische Aberration – was ist das?

Der Begriff chromatische Aberration leitet sich aus dem Griechischen und dem Lateinischen ab. Wörtlich übersetzt bedeutet „Chroma“ Farbe, während „aberrare“ für abschweifen steht. Es handelt sich bei einer chromatischen Aberration also um einen Abbildungs- beziehungsweise Linsenfehler. Denn an der Linse wird das Licht in seine verschiedenen Spektralfarben aufgespalten. Fällt nun weißes Licht wie etwa Sonnenlicht durch ein Prisma, entsteht dabei ein Farbspektrum mit rund 300 unterschiedlichen Farbnuancen, welche das Auge wahrnehmen kann. Das Phänomen des farblichen Abschweifens oder Abirrens lässt sich übrigens auch bei fotografischen Kameras beobachten, weil diese so ähnlich aufgebaut sind, wie der menschliche Sehapparat.

So äußert sich die chromatische Aberration

Am besten lässt sich dieses Phänomen am Beispiel der Fotografie erklären: Sind an den Bildkanten störende Farbräume festzustellen und das Foto wirkt eher unscharf, ist das auf die chromatische Aberration zurückzuführen. Der Grund dafür liegt darin, dass Licht von unterschiedlicher Farbe auch verschiedene Wellenlängen hat. Beispielsweise ist die Brechung bei langwelligem Licht weniger stark als bei kurzwelligem. Weil blaues Licht langwellig und rotes Licht kurzwellig ist, können sich Blau- und Rotlicht nicht auf einen Punkt auf der Mittelachse fokussieren. Die beiden Farben haben auf der Netzhaut also verschiedene Brennpunkte. Eine der beiden Farben erscheint also unscharf. Und genau das macht es auch unangenehm, blau und rot gleichzeitig zu betrachten.

Wird eine chromatische Aberration behandelt?

Zwar tritt eine chromatische Aberration auf, jedoch nimmt sie der Mensch nur sehr selten wahr. Das ist allenfalls bei besonders weiten Pupillen der Fall. Denn diese Abbildungsfehler werden durch das menschliche Sehvermögen ausgeglichen. Eine Behandlung ist nicht notwendig, weil es sich eben um ein natürliches Phänomen handelt.


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