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Als Uveitis wird eine Entzündung der mittleren Augenhaut, die drei Schichten besitzt, bezeichnet. Etwa 50 Prozent der Betroffenen leiden an einer „vorderen Uveitis“. In diesem Fall ist die Regenbogenhaut entzündet, gelegentlich kann sich die Entzündung aber auch auf den Ziliarkörper ausweiten.
Die drei Schichten der mittleren Augenhaut werden als Regenbogenhaut (Iris), Ziliarkörper sowie Aderhaut bezeichnet. Die Uveitis wird in der Augenheilkunde danach unterschieden, in welchem Bereich sie auftritt:
Bei der vorderen Uveitis ist die Regenbogenhaut entzündet, unter Umständen auch Teile des Ziliarkörpers.
Von einer mittleren Uveitis sprechen Augenmediziner, wenn der Ziliarkörper und möglicherweise auch Teile der Adernhaut betroffen sind.
Bei einer hinteren Uveitis sind Teile des hinteren Glaskörpers betroffen.
Bei der Chorioditis ist in erster Linie die Aderhaut betroffen. Diese wird unterschieden in: Die Chorioretinitis, bei der auch Teile der Netzhaut betroffen sind, und die Retinochorioditis, bei der zunächst die Netzhaut entzündet ist und die Entzündung in die Aderhaut wandert.
Bei einer Panuveitis handelt es sich um eine Entzündung der kompletten Ueva. Hier wird zwischen einer akuten und einer chronischen Uveitis unterschieden. Bei ersterer tritt die Entzündung plötzlich auf und die Betroffenen haben starke Beschwerden. Diese Form dauert jedoch maximal sechs Wochen lang an. Bei der chronischen Uveitis beginnt die Entzündung langsam und nahezu beschwerdefrei, weshalb sie oftmals nicht gleich erkannt wird. Diese Form kann über Jahre hinweg bestehen, wobei es immer wieder zu akuten Phasen mit stärkeren Beschwerden kommen kann.
Die exogene Uveitis wird durch äußere Einflüsse verursacht. Beispielsweise durch eine Verletzung des Auges, durch welche Krankheitserreger ins Innere des Auges dringen.
Eine endogene Uveitis wird von inneren Faktoren verursacht. Dazu gehören Erkrankungen wie eine chronische Arthritis in der Kindheit, oder Mikroorganismen, die aus der Schleimhaut- oder der Hautflora stammen. Wenn sich keine genaue Ursache feststellen lässt, spricht man ebenfalls von einer endogenen Uveitis.
Etwa 8.000 bis 15.000 Menschen erkranken deutschlandweit alljährlich an einer Uveitis. Zum Zeitpunkt der Erkrankung sind die meisten Betroffenen circa 40 Jahre alt. Etwa 50 Prozent der Betroffenen leiden an einer vorderen Uveitis.
Verursacht werden kann diese Entzündung durch verschiedene Faktoren, wobei meist innere Einflüsse zur Entzündung führen. Sehr oft stecken Reaktionen de Immunsystems dahinter. Dazu gehören Autoimmunkrankheiten wie Sarkoidose, Morbus Bechterew oder Morbus Behcet. Als Ursache kommen aber auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Coltis ulcerosa oder Morbus Crohn in Frage.
Als äußere Faktoren, die eine Uveitis verursachen können, kommen neben Verletzungen am Auge auch Krankheiten wie AIDS oder verschiedene Infektionskrankheiten in Frage. Beispielsweise
Die genaue Ursache lässt sich allerdings nur selten feststellen.
Die Entzündung kann mit verschiedenen Symptomen einhergehen. Dazu gehören rote, lichtempfindliche Augen, Schleihersehen oder eine verschwommene Sicht, ein verschlechtertes Sehvermögen, Mouches volantes oder auch weißliche Abschnitte im unteren Teil der Iris, die teilweise mit bloßem Auge sichtbar sind.
Die genannten Symptome können plötzlich auftreten und sich schnell verschlimmern. In den meisten Fällen lässt sich aber ein schleichender Verlauf feststellen, sodass die Betroffenen zunächst beschwerdefrei bleiben. Die Symptome können sowohl an einem Auge als auch beidseitig auftreten.
Einen Anhaltspunkt dafür, dass eine Entzündung vorliegen könnte, geben meist schon die Symptome. Dennoch ist eine nähere Untersuchung notwendig. Hierfür stehen dem Augenarzt verschiedene Möglichkeiten offen. So kann er durch einen Sehtest ermitteln, ob sich eine Verschlechterung des Sehvermögens feststellen lässt. Durch die Untersuchung mit der Spaltlampe kann der Arzt feststellen, ob es Anzeichen für eine Entzündung in einem oder in beiden Auge gibt. Der Augenhintergrund wird durch eine Augenspiegelung untersucht. Weil sich der Augendruck durch die Entzündung verändern kann, erfolgt auch eine Messung des Augeninnendrucks.
Sofern der Verdacht besteht, dass die Uveitis mit einer anderen Krankheit zusammenhängt, sind unter Umständen noch weitere Untersuchungen notwendig, etwa Röntgenaufnahmen, Urinuntersuchungen oder Blutuntersuchungen.
Die Linderung der Beschwerden und die Verringerung der entzündlichen Prozesse ist das Therapieziel. Besteht ein Zusammenhang mit einer anderen Erkrankung, ist es auch notwendig, die Grunderkrankung zu behandeln. Für die Therapie stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, die teils auch miteinander kombiniert werden:
Die Pupille erweitern und ruhigstellen: Dafür werden Augentropfen, die eine pupillenerweiternde Wirkung haben. Dadurch soll das Verkleben der Regenbogenhaut mit der Linse verhindert werden.
Durch entzündungshemmende Wirkstoffe lassen sich die Entzündungsvorgänge hemmen.
Antivirale Wirkstoffe oder Antibiotika werden verabreicht, wenn die Uveitis durch eine Infektion verursacht wurde.
Eine Linderung der Beschwerden ist auch mit Wärme, etwa durch die Bestrahlung mit Rotlicht, möglich.
Bei einer akuten Uveitis treten die Beschwerden plötzlich ein und sie verschlimmern sich rasch. Nahezu keine Beschwerden haben die Betroffenen bei einem chronischen Verlauf, der sich über Jahre erstrecken kann. Jedoch können zwischendurch immer wieder akute Phasen auftreten. Wie schnell die Behandlung Erfolge zeigt, hängt davon ab, wie stark die Entzündung ausgeprägt ist, beziehungsweise welcher Teil der mittleren Augenhaut betroffen ist.
Wird die Uveitis nicht behandelt, sind diverse Komplikationen möglich. Dazu gehören Schäden am Sehnerv, ein stark erhöhter Augendruck, Netzhautablösung, die Einlagerung von Flüssigkeit in der Netzhaut, eine Linsentrübung oder im schlimmsten Fall sogar die Erblindung.
Eine Vorbeugung ist nach dem derzeitigen Wissensstand in der Augenmedizin nicht möglich.
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